Jetzt ist Kürbiszeit

Wenn sich das Sommergemüse allmählich verabschiedet, bekommen Kürbisse ihren großen Auftritt. Und sie können deutlich mehr als nur Suppe: Risotto, Lasagne, geröstet im Ofen, püriert als Beilage oder Ketchup, süß-sauer eingelegt, als Marmelade oder geraspelt im Kuchen – Kürbis macht in vielen Rezepten eine tolle Figur.

Muskatkürbis braucht viel Platz

Der Muskatkürbis zählt unter allen Sorten ganz klar zu unseren Favoriten. Er ist fruchtig im Geschmack und nicht mehlig. Wer ihn selbst anbaut, braucht viel Platz im Garten, denn er breitet sich gern aus. Seine Ausläufer verwurzeln im Erdboden, sodass die Pflanze gut mit Nährstoffen versorgt wird. Muskatkürbisse sind pflegeleicht im Anbau: Sie lassen sich gut auf einem Komposthaufen kultivieren. In unserem Schrebergartenglück wächst er aus einem Hochbeet heraus, rankt über den Komposthaufen, die freie Gartenfläche unter Obstbäumen entlang. Schon bei nur einer Pflanze entsteht für einen kleinen Haushalt ein hoher Ertrag. Denn allein ein Kürbis kann bereits gut und gerne über 10 Kilo erreichen.

Ist der Muskatkürbis angeschnitten, will er recht schnell verbraucht werden. Wenn er allerdings im Umfang abgenommen hat, passt er dann auch in den Kühlschrank und die Haltbarkeit verlängert sich entsprechend. Natürlich könnte der Kürbis auch portionsweise eingefroren werden, aber das würde die Festigkeit des Fruchtfleisches beeinträchtigen. Also gibt’s jetzt erst einmal nahezu täglich Feines mit Kürbis wie dieses Risotto.

Kürbis-Risotto – schnell und lecker zubereitet

Was braucht man dazu? Eine Zwiebel, eine Knoblauchzehe, ein Becher Risotto-Reis – den gibt es mittlerweile auch in Bio-Qualität – und 150 bis 200 Gramm Kürbis. Unser Rezept wird auch noch mit Garnelen ergänzt. Gewürzt wird mit Brühe, später bei Bedarf auch noch Salz, Chili, Zitronenzesten, etwas geriebene Muskatnuss und Petersilie. Ist keine Zitrone im Haus, ist ein aromatisches Limonenöl eine Alternative.

Los geht’s: Zwiebeln und Knoblauch hacken, den Kürbis in Stückchen schneiden. Dann werden Zwiebeln und Knoblauch in eine größere Pfanne oder einen Topf gegeben und in Olivenöl angedünstet. Als nächstes den Risotto-Reis hinzugeben und ebenfalls glasig dünsten. Im Anschluss das Ganze mit einem Viertelliter Brühe auffüllen und etwa zehn Minuten köcheln lassen. Dann die Kürbisstückchen und Chilipulver hinzugeben. Nach weiteren fünf Minuten kommen die Garnelen ins Risotto. Zitronenzesten und Muskatnuss werden hineingerieben. Falls die Flüssigkeit zwischenzeitlich verkocht, immer wieder etwas Brühe oder Wasser nachgießen. Kurz bevor das Risotto fertig ist, die Petersilie unterrühren. Glatte Petersilie aber kann auch durchaus etwas mitköcheln, denn sie gibt ebenfalls Aroma ab und ist dann auch nicht mehr so dominant im Geschmack. Je nach Fasson eben. Das Risotto ist fertig, wenn der Reis noch ein klein wenig Biss hat. Serviert wird es mit frisch geriebenem Parmesan.

Süßer Kürbiskuchen mit Mandeln

Muskatkürbis ist auch was für Schleckermäulchen – zum Beispiel als Zutat in einem Rührkuchen. Gerade in Kombination mit Gewürzen wie Zimt und Piment passt Muskatkürbis hervorragend. Hier ein sehr saftiges Rezept auf Öl-Basis:

3 Eier
2 Tassen Rohrohrzucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Tasse Rapsöl
3 Tassen Dinkelmehl
1 Päckchen Weinsteinbackpulver
1 Teelöffel Zimt
1 Teelöffel Piment
1 Prise Salz
Abrieb einer Orange
1 Tasse grob gemahlene Mandeln
2 Tassen geraspelten Kürbis

r den Guss noch 100 Gramm Zartbitterkuvertüre und ein paar Mandelblättchen oder Mandelsplitter zur Verzierung. Am besten schmeckt’s uns, wenn die Zutaten Bio-Qualität haben.

Die Eier mit dem Mixer verquirlen, dann nacheinander Zucker, Vanillezucker und das Öl hinzugeben. Wer keine Orange für Zesten zur Hand hat, aber Orangenöl im Haus, kann das Rapsöl zur Hälfte damit ergänzen. Dann Zimt und Piment unterrühren, gefolgt vom Mehl gemischt mit dem Weinsteinbackpulver. Damit der Kuchen schön fluffig wird, das Mehl durchsieben. Im Anschluss die Mandeln unterheben, die zuvor in einem Zerhacker so zerkleinert wurden, dass auch noch für ein bisschen Biss gröbere Stückchen übrig geblieben sind. Zum Schluss kommen die Kürbisraspel hinzu – ebenfalls unterheben.

Die Kuchenmasse kommt dann in eine gefettete Springform und schließlich in den Backofen. Gebacken wird bei 180 Grad für gute 50 Minuten. Nachdem er dann abgekühlt ist, wird die Kuvertüre in einem Wasserbad erhitzt, bis sie flüssig ist. Sie wird über dem Kuchen verteilt und die Mandeln darauf verstreut. Wer es etwas aromatischer mag, röstet die Mandeln ohne Zugabe von Fett in einer Pfanne. Aber Vorsicht, die Mandelblättchen brennen schnell an, wenn die Pfanne erst einmal richtig erhitzt ist.

Kürbisallerlei

Hokkaido und Butternut sind die Kürbissorten, die in den Märkten am häufigsten verkauft werden – zumindest scheint es so. Bei regionalen Bauern gibt es oft eine andere, größere Auswahl. Sie bieten auch Halloweenkürbisse wie den Early Harvest oder auch Muskatkürbisse an. Unseren Halloweenkürbis letztes Jahr haben wir aus einem Atlantic Giant geschnitzt, den uns ein Gartennachbar geschenkt hatte. Eine Sorte, die wir dieses Jahr für den Eigenanbau entdeckt haben, ist der Futsu Black. Er ist recht klein und vom Fruchtfleisch her mehlig wie der Hokkaido, aber für unseren Geschmack deutlich aromatischer. Er kann wie der Hokkaido mit Schale verzehrt werden, im Gegensatz zum Muskatkürbis. In der Gartensaison 2018  werden wir wohl verstärkt Futsu Black anbauen. Wir freuen uns schon darauf, genießen aber jetzt erst die Vielfalt unserer diesjährigen Ernte.